Schweißdrüsenentfernung
Funktion der Schweißdrüsen
Der Körper des Menschen besitzt ein System, um sich vor Krankheitserreger zu schützen. Dazu zählt das Immunsystem im Inneren des Körpers. Doch aber auch die Haut wehrt Krankheitserreger ab. Dazu wird ein Säuremantel gebildet und zwar mit Hilfe der Schweißdrüsen.
Weiterhin tragen die Schweißdrüsen durch die Verdunstung der Feuchtigkeit an der Hautoberfläche dazu bei, dass der Körper seine Temperatur reguliert.
Doch es gibt auch krankhafte Veränderungen der Schweißdrüsen. Man sagt zwar Schwitzen ist gesund, aber sehr oft sondern die Schweißdrüsen eine gesteigerte Form von Schweiß ab. Die vermehrte Schweißproduktion nennt man Hyperhidrose. Bei dieser vermehrten Schweißproduktion kann der ganze Körper oder aber lokale Körperregionen betroffen sein.
Menschen, die an Hyperhidrose leiden, sind in ihrem privaten und auch beruflichen Umfeld sehr stark eingeschränkt. Das ist für die Betroffenen eine psychische Belastung. Der Mensch zieht sich aus seinem Umfeld stark zurück, damit er nicht durch seine übermäßige Schweißproduktion auffällt.
Welche operative Möglichkeiten gibt es zur Schweißdrüsenentfernung ?
Bevor eine operative Entfernung in frage kommt, muss erst einmal die Ursache für die vermehrte Schweißproduktion geklärt werden. Die Hyperhidrose wird durch eine Störung im vegetativen Nervensystem ausgelöst. Doch es gibt auch eine sekundäre Hyperhidrose, die auch eine vermehrte Schweißproduktion auslöst. Das kann zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion sein, aber auch die Einnahme von Hormonpräparaten kann eine vermehrte Schweißproduktion hervor rufen.
Natürlich wird bei der sekundären Hyperhidrose in erster Linie die Grunderkrankung behandelt.
Die primäre Hyperhidrose kann operativ behandelt werden durch
1. Abschaben der Schweißdrüsen mittels der Saugküretage
Die Saugküretage ist eine noch relativ neue Behandlungsform, um eine starkes Schwitzen im Achselbereich zu bekämpfen. Man kombiniert bei dieser Behandlungsform das Absaugen und die Ausschabung der Schweißdrüsen.
Also es werden die Schweißdrüsen abgesaugt und gleichzeitig eine Unterbrechung der Fasern vorgenommen, die vom Nervensystem herangeführt werden. Schweißdrüsen können nicht nachwachsen. So ist diese Behandlungsform als sehr effektiv anzusehen und stellt auch für den Patienten eine geringe Belastung dar.
2. Absaugen der Schweißdrüsen
Beim Absaugen der Schweißdrüsen wird vor der Operation ein stark verdünntes Betäubungsmittel unter die Haut gespritzt, so dass eine Lokalanästhesie vorhanden ist. Durch die Einspritzung hebt sich die Haut von dem darunter liegendem Gewebe ab. Es können dann mit einer Kanüle die Schweißdrüsen abgesaugt werden. Die Nerven und Blutgefäße werden dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Jedoch wie beim Abschaben der Schweißdrüsen wird auch bei dieser Behandlungsmethode das Ergebnis beeinflusst. Es ist nämlich keine Einsicht in das Operationsfeld gegeben, dadurch weiß man nicht, wie viel Schweißdrüsen entfernt werden konnten. Doch die Anzahl der entfernten Schweißdrüsen ist für das Operationsergebnis ausschlaggebend.
Ansonsten erzielt diese Methode einen langfristigen Effekt, da entfernte Schweißdrüsen nicht nachwachsen.
Krankenkassen übernehmen für solche Eingriffe nicht die Kosten. Nach Ansicht der Krankenkassen ist dieser Eingriff nicht lebensnotwendig. Es handelt sich hierbei um einen rein ästhetischen Grund.
Die Kosten dafür liegen so zwischen 1.500 € und 2.300 €. Der Preis richtet sich der Anzahl der abzusaugenden Schweißdrüsen .
Man sollte sich vorher von einem spezialisierten Facharzt untersuchen lassen. Danach können dann die endgültigen Kosten ermittelt werden.
Die hier angegeben Kosten sind nur Richtwerte. Erst durch ein Beratungsgespräch und einer Voruntersuchung ist eine genauere Einschätzung der Operationskosten möglich
Viele Patienten lassen sich durch Werbung mit günstigen Preisen für eine Schweißdrüsenentfernung nach Osteuropa locken. Doch hier ist Vorsicht geboten.
Angefangen bei den sprachlichen Hürden, hohen Reiskosten und auch mangelnder Erfahrung. Weiterhin spielt die Qualifikation der Ärzte und auch die Nachsorge eine große Rolle. Mitunter macht sich eine teure Nachbehandlung erforderlich.
Immerhin geht es um die Gesundheit und eine nicht richtig durchgeführte Schweißdrüsenentfernung kann für den Betroffenen unangenehme Folgen haben.
Eine Empfehlung ist, dass man jede Schweißdrüsenabsaugung von ausgewählten Spezialisten in Deutschlandmachen lassen sollte.
Was sollte vor der Operation beachtet werden?
Es ist eine richtige Vorbereitung notwendig, um Komplikationen zu vermeiden. Der Eingriff wird in lokaler Anästhesie durchgeführt. Der Patient muss nicht nüchtern bleiben und kann vor dem Eingriff Nahrung zu sich nehmen. Allerdings sollte einige Tage vor dem Eingriff der Tabakkonsum eingeschränkt werden. Alkohol und berauschende Mittel sollten vollkommen vermieden werden.
Muss ein Patient blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist unbedingt vorher der behandelnde Arzt zu konsultieren. Ansonsten sind die üblichen Sachen, wie Blutbild und Aufklärungsgespräch vor dem Eingriff erforderlich.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Nach dem Eingriff ist eine Teilnahme am Straßenverkehr ausgeschlossen, da immer noch ein medikamentöser Einfluss besteht. Nach dem Eingriff wird ein Druckverband angelegt, der mindestens zwei Tage getragen werden muss. Dieser sollte regelmäßig gewechselt werden.
Das Besuchen von Schwimmbädern, Solarien oder auch Sonnenbaden ist für 4 Wochen nicht erlaubt. Auch mit Sport sollt erst nach ein bis zwei Wochen wieder begonnen werden.
Welche Risiken können auftreten?
Natürlich können auch bei diesem Eingriff, wie auch bei allen anderen chirurgischen Eingriffen, Komplikation oder Nebenwirkungen auftreten. So können Störungen in der Wundheilung auftreten.
3. Herausschneiden der Schweißdrüsen (Exision)
Diese Behandlungsmethode ist die radikalste Form der Schweißdrüsenentfernung. Es wird ein Teil der Haut, wo die Schweißdrüse drin steckt, herausgeschnitten.
Jedoch wird diese Behandlungsmethode heute kaum noch angewandt, da im Bereich der Wundheilung sehr oft Störungen auftreten und es auch zu großen und sichtbaren Narben kommen kann.